La vie est belle – und schön war's, unser Dîner Musical

Wer nicht Platz nahm, um eine Partie Schach zu spielen auf dem Marktplatz, wer keine Karikatur von sich erstellen und sich auch nicht die Zukunft lesen liess, wer nicht mit einer Auster in der einen und einem Glas Champagner in der anderen Hand zum Aperitif in Gespräche vertieft war, hörte sich Chansons an oder bestaunte Tänzerinnen, wie sie die Beine zum Cancan in die Luft warfen wie im Varieté.

Nein, das Konzertfoyer der Tonhalle Zürich war wirklich kaum wiederzuerkennen, als das zweifach verschobene Dîner Musical endlich stattfinden konnte. Herrlich luftig begann im Abendlicht, was als rauschendes Fest für die Musik, als Fundraising-Anlass fürs Tonhalle-Orchester Zürich bis weit in die Nacht andauerte.

Und dann der Konzertsaal. Wo Konzertbestuhlung hingehört, waren lange Tafeln bereit fürs Dîner, das Parkett im Karo schwarz-weiss wie das Orchester auf der Bühne oder wie manch eine Brasserie in Paris. Geplauder und Gelächter verstummten erst, als Thomas Sauber, Präsident des Freundeskreis Tonhalle-Orchester Zürich, und Intendantin Ilona Schmiel die Gäste begrüssten, als Sandra Studer in den Abend hinein- und durch ihn hindurchmoderierte. Und natürlich als Music Director Paavo Järvi den Taktstock erhob zu einem beschwingten Konzertprogramm von Bizets «Carmen»-Ouvertüre bis Ravels «Boléro», dazwischen Lisa Larssons Stimme mit Liedern von Berwald, Debussy und Ravel, zuletzt ein Chor aus Orchester und Publikum, das miteinander den Ohrwurm «Les Champs-Élysées» sang.

Ein Heft voller Ideen, die das Orchester dem Publikum zur Versteigerung anbot, wurde grosszügig genutzt – ein Skitag mit Musiker*innen, dazu Skier mit Orchester-Logo, ein Dirigierkurs mit Probe aufs Exempel in einer Orchesterprobe, ein Fussballturnier, ein Tanzkurs, Hauskonzerte und vieles mehr: Das Dîner Musical hat dem Tonhalle-Orchester Zürich rund eine halbe Million Franken eingebracht. Merci, les amis!