Oktober
Omer Meir Wellber mit Prokofjew

Omer Meir Wellber mit Prokofjew

Omer Meir Wellber (Foto: Luca Pezzani)

Omer Meir Wellber mit Prokofjew

Do 12. Jan 2023 18.30 Uhr Kleine Tonhalle
Do 12. Jan 2023 19.30 Uhr Grosse Tonhalle
Fr 13. Jan 2023 19.30 Uhr Grosse Tonhalle
Tonhalle-Orchester Zürich
Omer Meir Wellber Leitung
Daniel Ciobanu Klavier
Eli Danker Sprecher
Sergej Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3 C-Dur op. 26
Pause Ella Milch-Sheriff «Der ewige Fremde» Monodram für einen Schauspieler und Orchester – Schweizer Erstaufführung
Ludwig van Beethoven Marcia funebre aus Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 «Eroica»
Ouvertüre «Leonore» Nr. 3 C-Dur op. 72a

Kurzeinführung

13. Jan 2023, 19.00 Uhr
Konzertfoyer
mit Ella Milch-Sheriff und Ulrike Thiele (Ausgabe der Kopfhörer ab 18.45 Uhr)

Ausklang

13. Jan 2023, 21.30 Uhr
Nach dem Konzert im Konzertfoyer
mit Ilona Schmiel, Omer Meir Wellber, Daniel Ciobanu und Eli Danker

Preise CHF 110 / 90 / 70 / 50 / 30
Veranstalter Tonhalle-Gesellschaft Zürich AG
Programmheft
Prokofjew, Milch-Sheriff und Beethoven
Idagio
Playlist: Prokofjew
News & Geschichten
Und plötzlich ist Prokofjew brisant

Prokofjews Klavierkonzert Nr. 3 ist sein populärstes; der Komponist selbst hat bei der Uraufführung 1921 in Chicago den Solopart gespielt. Hier übernimmt ihn der 33-jährige rumänische Pianist Daniel Ciobanu. 

Der zweite Teil des Abends führt dann in die Gegenwart: Ella Milch-Sheriffs Monodram «Der ewige Fremde» wurde 2020 unter der Leitung von Omer Meir Wellber in Leipzig uraufgeführt. Nun bringt er das Werk, das sich auf berührende Weise mit dem Schicksal von Flüchtlingen auseinandersetzt, zusammen mit dem Sprecher Eli Danker in die Tonhalle Zürich. «Jeder kann 'der Fremde' sein, der grundlos von seiner ablehnenden Umgebung zurückgewiesen wird, nur weil er anders ist, anders aussieht, sich anders bewegt und anders spricht», schreibt Ella Milch-Sheriff dazu. «Dieses Werk handelt von Einsamkeit und Fremdheit, aber auch vom Drang zu leben.»
 

Ausgangspunkt für die Komposition war ein Brief von Beethoven, in dem er von einem Traum berichtet, der ihn nach Syrien, Indien und Jerusalem geführt hat. So baut die Komponistin «die Klänge meiner Kindheit» in das Werk ein, «eine Mischung aus arabischer und jüdischer Musik aller Art», und nimmt ausserdem klanglich Bezug auf «Wien und das alte Europa» aus der Zeit von Mahler und dem jungen, spätromantischen Schönberg. In unserem Konzert zeichnen wir diesen Bezug nach: Das Werk von Ella Milch-Sheriff geht nahtlos über in den Trauermarsch aus Beethovens «Eroica» und danach in Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 3.

Ursprünglich hätte in diesem Konzert Sergej Prokofjews Kantate «Alexander Newski» aufgeführt werden sollen – in einer angepassten Form, mit der wir auf die derzeitige Kriegssituation reagiert hätten. Das Unbehagen der Sänger*innen der Zürcher Singakademie gegenüber dem Werk war aber so gross, dass wir auf die Aufführung verzichten.